Das Pferd ist ein Bewegungstier. PFERDESPORT ist daher im Prinzip auch GUT FÜR DAS PFERD - vorausgesetzt die Art der Nutzung und der Haltung berücksichtigen die NATUR DES PFERDES.
Doch gerade das ist leider noch häufig NICHT der Fall.
Darüber müssen wir noch viel Lernen. Die Pferde haben uns viel zu sagen - man muss es "nur" verstehen.
Genau das versuchen wir:
Auf dem Demo-Hof von PFERD & NATUR wird vorrangig alten, kranken oder verhaltensgestörten Sportpferden geholfen.
Es wird täglich genau beobachtet, gemessen und registriert. Zusammenhänge werden analysiert - um die Pferde zu verstehen.
Die bisherigen Erfahrungen auf dem Demo-Hof zeigen, dass manchem "unbrauchbaren" Pferd durch eine artgerechte Haltung wieder zu Gesundheit und Wohlbefinden verholfen werden kann und dass eine - individuell auf das Pferd abgestimmte - sportliche Nutzung dabei positiv wirkt.
Da Pferde ursprünglich auf sehr extensiven Standorten lebten, lässt sich eine artgerechte Haltung ganz hervorragend mit den Zielen des NATURSCHUTZES verbinden. Bei ausreichendem Flächenangebot und extensiver Nutzung entstehen wertvolle kräuterreiche Futterflächen für die Pferde und gleichzeitig Lebensräume für zahlreiche, teils seltene Pflanzen und Tiere.
Auf diese Weise ergeben sich für auch für die LANDWIRTSCHAFT alternative, umwelt- und tierfreundliche Einnahmequellen, und zwar durch die "Produktion" von NATURSCHUTZ, LANDSCHAFTSPFLEGE und FREIZEITWERT.
Weitere Details:
PFERD & NATUR e.V. verknüpft
Sportpferdehaltung und Naturschutz
Gut für das Pferd,
gut für den Pferdesport,
gut für den Naturschutz und
gut für die Landwirtschaft
- so soll das Haltungssystem aussehen, zu dessen Erforschung und
Verbreitung der gemeinnützige Verein
PFERD & NATUR e.V. beitragen will. Was zunächst wie die Quadratur
des Kreises klingt, das ist seit 1998 auf dem kleinen Demo-Hof des
im Sommer 1997 in Quakenbrück gegründeten Vereins Realität
geworden.
Nicht zuletzt dank der Verknüpfung von Forschungsergebnissen und praktischen Erfahrungen aus Pferdesport, Tiermedizin, Naturschutz, Land- und Betriebswirtschaft.
Diesem integrierenden Ansatz entsprechend, stehen dem Verein
anerkannte Experten
aus den verschiedenen Fachrichtungen als Ratgeber im Beirat zur
Seite.
Am Anfang standen folgende Überlegungen:
Durch optimal auf die Bedürfnisse der Pferde ausgerichtete
Haltungsverfahren
ließe sich im Sinne des Tierschutzes für Pferde einiges verbessern:
- Generell könnten Pferde - speziell auch sportlich genutzte Pferde
-
länger leistungsfähig und gesund erhalten werden.
- Vielen alten, kranken und/oder verhaltensgestörten Pferden
könnte der Weg zum Schlachter erspart bleiben,
*dadurch dass sie ihre Leistungsfähigkeit zurückgewinnen und wieder
genutzt werden können,
*dadurch dass ihre Haltung als "Rentner" deutlich weniger Aufwand
an Zeit und Geld erfordert.
In der Landwirtschaft scheiden derzeit zahlreiche Betriebe ganz
oder teilweise aus der Produktion aus und verfügen über ungenutzte
Altgebäude und frei werdende Flächen. Gleichzeitig ergeben sich für
die Landwirtschaft neue Aufgabenfelder: Der Naturschutz und die
Landschaftspflege gewinnen zunehmend an Bedeutung - und damit auch
die schonende, extensive Nutzung von Flächen. In den "klassischen"
landwirtschaftlichen Produktionszweigen gilt die extensive Nutzung
nur in engen Grenzen als lukrativ, weshalb es der Naturschutz in
Zeiten leerer öffentlicher Kassen und hoher Pachtpreise schwer hat.
Neue Wege extensiver Nutzung, die auch Pferde einbeziehen, könnten
hier alternative Einnahmequellen für die Landwirtschaft und für den
Naturschutz erschließen, indem Geld aus dem Freizeitsektor in diese
Bereiche fließt.
Die verschiedenen Haltungs- und Fütterungssysteme für Pferde
sind ein vergleichsweise wenig erforschter Bereich.
Es gibt nur wenige unabhängige Forschungsprojekte, sprich:
Forschungsprojekte die nicht von Geldgebern aus der Wirtschaft
abhängig sind.
Es besteht noch erheblicher Forschungsbedarf bezüglich der Auswirkungen
einer extensiven Nutzung von Flächen zum Zwecke von Pferdehaltung
und Pferdesport. Benötigt werden weitere ökonomische, ökologische
und veterinärmedizinische Rahmendaten und praktische Tipps.
Jedes Abweichen von traditionellen
Haltungsverfahren hat nur dann eine Chance, Eingang in die Praxis
zu finden, wenn der Erfolg anhand praktischer Beispiele
demonstriert werden kann.
Nur so besteht eine Chance, gewisse Vorurteile
abzubauen:
Beispielsweise
glauben viele Pferdesportler nach
wie vor,
dass eine sportliche Nutzung der Tiere nicht möglich sei,
wenn man
die Tiere artgerecht und naturnah hält.
Zahlreiche Pferdehalter haben auch noch völlig
falsche Vorstellungen
über die Bedürfnisse der Pferde hinsichtlich frischer Luft und
Witterungsschutz:
Beispielsweise übertragen sie in bester Absicht ihr eigenes
Wärmebedürfnis
auf die Pferde und fügen diesen gleichzeitig unbeabsichtigt großen
Schaden zu,
indem sie das sehr große Bedürfnis des Pferdes nach Frischluft
nicht ausreichend berücksichtigen.
Unter Naturschützern gelten Pferde häufig als "Flächenkiller". Dies hängt allerdings damit zusammen, dass Pferde in der Regel in sehr hoher Besatzdichte auf einseitig genutzten Flächen stehen. Tatsächlich ist das Pferd von Natur aus ein idealer Nutzer extensiver Grünlandflächen. Immerhin hat es sich ursprünglich auf genau diesem Lebensraum entwickelt.
Ungünstige Haltungs- und Nutzungsbedingungen
treffen alte, kranke und verhaltensgestörte Pferde besonders hart.
An ihrem Zustand lässt sich "gut" oder "schlecht" daher unmittelbar
ablesen.
Indem Haltung und Nutzung gemäß den Bedürfnissen dieser Pferde
gestaltet werden, ergeben sich mögliche Wege zu pferdegerechten
Haltungssystemen.
Daher wird auf dem Demo-Hof vorrangig alten, kranken oder
verhaltensgestörten Sportpferden geholfen.
Sie werden auch sportlich genutzt, sofern dies für ihren
Gesundheitszustand gut und angemessen erscheint. Ihre
gesundheitliche Entwicklung wird über viele Jahre
dokumentiert.
Auf diese Art und Weise können viele
Pferdehaltern
Hilfen und Anregungen gegeben werden,
wie sie die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Pferde
erhalten oder wiederherstellen können.
Bei allen Aktivitäten und Versuchen gilt der Grundsatz, dass Gesundheit und Wohlbefinden der Tiere im Vordergrund stehen und gewährleistet sein müssen und dass die Tiere keine unnötigen Schmerzen erleiden oder in ihrer Gesundheit geschädigt werden dürfen.
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